1954-59 Frühe Arbeiten (Gesichter; Menschen; Tierkörper) in Zeichenkohle
Ab 1954 entstehen in den Frühen Arbeiten realistische Zeichnungen und Skizzen: Menschen; Gesichter; auch erste abstrakte Werke.
Schon in den 1950er Jahren erforschte Manfred Luther die Grenze zwischen Gegenständlichkeit und geometrischer Form. Besonders deutlich ist dies an den beiden Blättern zu erkennen, die Häuser zum Thema haben. Aus Senkrechten, Waagerechten, Kreisen und Dreiecken sowie einigen dynamischen Diagonalen entstanden eine Stadt- sowie eine Straßenansicht.
Ähnlich ging Luther bei den Aktfiguren vor. Deren Körperlichkeit reduzierte er auf die kompakte Silhouette, indem er auf Details wie Füße oder Hände verzichtete. Auf diese Weise verdichtete er die Form bis zum optischen Substrat, welches gerade noch die Wiedererkennbarkeit garantiert. In den rein abstrakten Arbeiten aus dieser Zeit lotete Luther das Blatt mithilfe von geometrischen Figuren und amorphen Gebilden aus. Text von Carolin Quermann